Die biblischen Schöpfungserzählungen in Gen 1-3
Die ersten Kapitel der Genesis legten den Grundstein für den Schöpfungsglauben
des Judentums und Christentums. In der Forschung der letzten 200 Jahre
hat man erkannt, dass diese Texte weit jünger sind als die altorientalischen
Mythen, die als "stille Gegner" dahinter zu erkennen sind. Der Schöpfungsglaube
ist dem JHWH-Glauben erst sehr spät hinzugewachsen:
"Der mythisch-durchwirkte bzw. den Mythos verändernd durchwirkende
Schöpfungsglaube Israels wurde Jahwe erst in exilisch-nachexilischer
Zeit zugeordnet."1 (Baltzer)
Sowohl die jüngere priesterschriftliche Schöpfungserzählung
in Gen 1,1-2,3 wie die ältere Schöpfungserzählung in Gen
2,4b-3,24 jonglieren mit Rationalisierungen altorientalischer
Mythen wie ENUMA ELISH oder dem ATRACHASIS-Epos und transportieren damit
doch implizit mythische Elemente. Die Funktion des Mythos
könte man heutzutage positiv darin sehen, sich gegenseitig in symbolischen
Bildern vom Grund der Welt zu erzählen und damit offen zu bleiben
für das je Größere dieser Welt.
Die priesterliche Schöpfungserzählung Gen 1,1-2,4a
Bereits bei der Übersetzung der ersten Verse der hebräischen
Bibel hat man Schwierigkeiten. Es gibt nämlich mehrere Übersetzungsvarianten,
die auf drei unterschiedliche syntaktische Verständnisse zu reduzieren
sind:
-
V.1 wird als temporaler Vordersatz zu V.3 verstanden, zwischen die V.2
als Einschub eingeschoben ist. Eine Rohübersetzung würde lauten:
Am Anfang des Schaffens Gottes von Himmel und Erde - aber die
Erde war wüst und leer und Finsternis war über der Urflut und
Gottes Geist schwebte über den Wassern - sprach Gott: Es werde Licht
...
-
V.1 ist temporaler Vordersatz zu V.2 und bildet mit diesem einen
Satz:
Am Anfang des Schaffens Gottes von Himmel und Erde
war die Erde wüst und leer
und Finsternis war über der Urflut
und Gottes Geist schwebte über den Wassern.
-
V.1 und V.2 werden als je eigenständige Sätze übersetzt.
Das ist die meistverbreitete Übersetzungsvariante:
Am Anfang hat Gott den Himmel und die Erde geschaffen.
Und die Erde war wüst und leer,
und Finsternis (war) über (der) Urflut.
Und Gottes Geist schwebte über den Wassern.
Dieter
Baltzer, Entmythologisierung oder Re-vision des Mythos als Herauforderung
religiöser Sprachlehre alttestamentlicher Fachdidaktik, in: Armin
Lange, Hermann Lichtenberger, Diethard Römheld (Hrsg.), Mythos im
Alten Testament und seiner Umwelt. Festschrift für Hans-Peter Müller
zum 65. Geburtstag (BZAW 278), Berlin/New York 1999, 65-87, 71.
Syntaktisch sind alle drei Übersetzungsmöglichkeiten denkbar.
Da die Unterschrift der ersten Schöpfungserzählung in 2,4a chiastisch
wieder auf die Überschrift bezug nimmt,
Das ist die Entstehung des Himmels und der Erde bei ihrem Geschaffenwerden.
erscheint die letzte Übersetzungsvariante, die jeden Vers als eigenständigen
Satz versteht, als textgemäß.
Vgl. World Wide
Study Bible.
Tina <Tina_Schmid@gmx.net> kommentiert:
Sehr geehrte Damen und Herre!
Wir haben uns Genesis für ein Referat in Religion ausgesucht!
Die einzige Vorraussetzung: Wir sollen es vorstellen..wie bleibt uns überlassen...es icht wirklich schwer...
Deswegen wollte ich fragen ob Sie vielleicht auf egal welcher weise eine Idee hätten!
Für weitere Information wäre ich dankbar...
LG
tina
Zilong Jiang <zilong@jiangz.de> kommentiert:
Konflikt zwischen Genesis (Schöpfung) und der Wissenschaft:
Nach Bibel hat GOTT zuerst die Erde, dann die Sonne geschaffen. Aber die Wissenschaft sagt, die Sonne ist viel älter als die Erde. Wie soll man es erklären?
Christine Fortmeier <Johannes.Fortmeier@t-online.de> kommentiert:
Ich interessiere mich für die Schöpfungsgeschichte im Kinderbereich(Schulkinder,3-5Schuljahr). In diesem Jahr steht die Kinderbibelwoche unter diesem Motto. Haben Sie das was?
Christiane Hesse <chricky9@freenet.de> kommentiert:
Sehr geehrte Damen und Herre,
ich interessiere mich für die Schöpfungsgeschichte und insbesondere für die Person der Lilith. Ist die Existenz dieser Frau in der Tora bestätigt?
Sie würden mir eine große Freude bereiten, wenn sie mir dazu nähere Informationen geben könnten!
Vielen Dank bereits voraus! Ich wünsche ihnen ein gesegnetes, neues Jahr!
Mit freundlichen Grüßen
Christiane Hesse
Ihr Kommentar zu Gen 1