Sir Prologבן־סירא |
בן־סירא
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Kommentar zum Prolog
Der Prolog des Enkels zu seiner griechischen Übersetzung des Sirachbuches besteht aus drei kunstvoll komponierten Satzperioden. Aus diesem Prolog wird meist die Datierung der Übersetzung und per Rückschluß die Abfassung des Originals entnommen, auf das Bewußtsein des Übersetzers von der Schwierigkeit, die hebräischen Ausdrücke in die griechische Zielsprache zu bringen, verwiesen und die dreigeteilte Kanonstruktur des Übersetzers als erste Nennung des jüdischen Kanons hervorgehoben. Außerdem bietet der Prolog eine eingehende Reflexion des griechischen Übersetzers über die Adressaten seiner Übersetzung:
Der Prolog der griechischen Sirachübersetzung
"Da viele und große (Dinge) uns durch die Tora und die Propheten und die anderen diesen nachfolgenden gegeben sind, deretwegen man Israel loben muß hinsichtlich Bildung und Weisheit, und so nicht nur die Lesekundigen Verstehende werden sollen, sondern auch denen draußen nützlich zu sein diese Lernbegierigen instandgesetzt werden sollen, sowohl im Reden wie im Schreiben, ist mein Großvater Jesus, nachdem er sich viel Mühe gegeben hatte auf die Lesung der Tora und der Propheten und der anderen von den Vätern kommenden Bücher und sich in diesen eine hinreichende Fähigkeit erworben hatte, vorangegangen, auch selbst etwas zusammenzuschreiben von den sich auf Bildung und Weisheit erstreckenden (Dingen), auf daß die Lernbegierigen und die beharrlich Gewordenen in vielem besser vorangehen können durch das toragemäße Leben. Laßt euch also aufrufen, mit Wohlwollen und Aufmerksamkeit die Lesung durchzuführen und ein Zugeständnis zu machen, wo es unter Umständen so scheinen könnte, - obwohl zur Übersetzung viel Fleiß aufgewandt wurde - daß einige der Lesarten unfähig seien; nicht nämlich bedeutet es das gleiche, ob etwas zunächst in hebräischen Worten gesagt wurde und dann übersetzt wird in eine andere Sprache; nicht nur aber dieses, sondern auch selbst die Tora und die Prophetien und die übrigen der Bücher haben keinen kleinen Unterschied in dem, wie sie gelesen werden. Im 38. Jahr des Königs Euergetes nämlich als ich ich nach Ägypten gekommen war und mitlebte, fand ich einer nicht gerade kleinen Bildung Vergleichbares vor; um so notwendiger habe ich es gehalten, auch selbst einen gewissen Eifer dranzusetzen und Fleiß in der Übersetzung dieses Buches, so daß ich viel Schlaflosigkeit und Geschicklichkeit drangesetzt habe in der Zwischenzeit, das Buch zur Vollendung zu führen, um es herauszugeben auch um deretwillen, die in der Fremde lernbegierig sein wollen, um zugerüstet zu sein zu einer Haltung, das Leben toragemäß zu führen."
Abkürzungen
Vgl. zu Umfang und Aufbewahrungsort der einzelnen Handschriften P.C. Beentjes, The Book of Ben Sira in Hebrew. A text edition of all extant Hebrew manuscripts and a synopsis of all parallel Hebrew Ben Sira texts (VT.S 68), Leiden-New York-Köln 1997, 13-19.
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