Sir 50

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Sirach

Bibelwissenschaft
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Franz Böhmisch

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Sir 50, 1-21 Der Hohepriester Simon

Lit:
Franz Böhmisch, »Haec omnia liber vitae« : Zur Theologie der erweiterten Textformen des Sirachbuches, SNTU 22 (1997) 160-180; ders., Die Textformen des Sirachbuches und ihre Zielgruppen, PzB 6,2 (1997) 87-112; C.T.R. Hayward, The Jewish Temple. A Non-Biblical Sourcebook, Routledge: London 1996, 38-84.

Das Lob der Väter im Sirachbuch gipfelt in der Beschreibung des Hohepriesters Simon beim Tamid-Opfer. Die Kleidung des Hohepriesters mit all ihren symbolischen Bedeutungen wird besungen (vgl. die kultischen Epitheta der Weisheit in Sir 24) und eine Einheit von kultischem Tun und der Ordnung der Schöpfung vorgestellt. Der Hohepriester Simon (novus Aaron und novus Pinchas) wird in der Forschung mit dem Oniaden Simon II. aus einer zadoqidischen Priesterfamilie identifiziert, der während des Machtwechsels in Israel von den ägyptischen Ptolemäern zu den syrischen Seleukiden unter Antiochos III. die Geschicke Israels geschickt zu dirigieren verstand. Er lies größere Bauarbeiten am Tempel durchführen und sorgte für die Sicherheit der Stadt Jerusalem. In ihm sieht Ben Sira einen priesterlichen Heroen, der in seinem kultischen und priesterlichen Handeln den idealen Hohepriester verkörperte und dessen Nachkommenschaft die Hohepriesterwürde für immer zusteht. Die politischen Umbrüche machten sein Konzept jedoch bereits innerhalb weniger Jahre obsolet, da Onias III. als letzter Oniade aus dem Hohepriesteramt entfernt wurde und die hellenistische Krise über Jerusalem hereinbrach.

Textkritische Hinweise
Die hebräischen uns griechischen Textformen unterscheiden sich teilweise erheblich. C.T.R. Hayward hat die unterschiedlichen Nuancen untersucht und in seinem Buch über den Tempel genauer ausgeführt.

Sir 50,22-24 Der Schlußapell im "Lob der Väter"

Lit:
Franz Böhmisch, »Haec omnia liber vitae« : Zur Theologie der erweiterten Textformen des Sirachbuches, SNTU 22 (1997) 160-180; ders., Die Textformen des Sirachbuches und ihre Zielgruppen, PzB 6,2 (1997) 87-112.
[musikgeschichtlich:] Michael Gnan, Nachklänge des Buches Jesus Sirach. Von synagogalen Gesängen bis zur Gegenwart. Beiträge zur Rezeptionsgeschichte insbesondere zu Sir 51,12a-o; 50, 24-26 (Lutherbibel); 44, 16.20 (Vulgata), Stephanus- Verlag : Passau 1996. [Stephanus-Verlag: Kühberg 5c, 94032 Passau, ISBN 3-9802421-6-1].

 



Unterschiedliche Tendenzen der Textformen des Sirachbuches

Die Analyse der verschiedenen Textformen gibt interessante Einblicke in verschiedene Kontexte der Überlieferungen, auf die hin die Übersetzungen, aber auch die hebräischen Textformen ausgerichtet wurden. Da im Aufsatz kein Platz für die tabellarische Darstellung dieses Abschnitts war, seien diese Tabellen hier mitgeteilt.
Die musikologischen Aspekte dieses berühmten Bibeltextes ("Nun lobet alle Gott ...") hat neuerdings der Priester, Exeget und Musiker Michael Gnan bearbeitet.


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FB kommentiert:
Zum Kalender bei Ben Sira: Jonathan Ben-Dov: Psalm 104:19, Ben-Sirah, and the History of Calendars in Ancient Israel, https://www.academia.edu/582485/Psalm_104_19_Ben-Sirah_and_the_History_of_Calendars_in_Ancient_Israel

FB kommentiert:
Menahem Kister zu Sir 50,27-29 und seine Deutung von Paulus in Röm und Gal


Erschienen ist in Mai 2003 in Englischer Uebersetzung: O.Mulder, Simon the Highpriest,SJSJ 78, Leiden 2003, ISBN 90 04 12316 4

Franz Böhmisch <boehmisch@animabit.de> bemerkt zu diesem Kapitel:
Otto Mulder, Simon de hogepriester in Sirach 50, Almelo 2001 [Diss. Utrecht bei P.C. Beentjes] [Mulder analysiert wichtige Abschnitte im Lob der Väter jeweils getrennt in ihrer hebräischen und griechischen Bezeugung. Auch Sir 50 diskutiert er sowohl ausgehend vom hebräischen Text als auch vom griechischen. Mulder zeigt dabei eine Präferenz für den hebräischen Text:
"Voor het onderzoek in Sirach is G. in een aanzienlijk deel de primaire bron. Dat geldt niet voor Sirach 44-50 waar MS B en deels M beschikbaar zijn. G. is te beschowen als primaire vertaling. In het exegetisch onderzoek van Ben Sira word te snel teruggegrepen op G. ten koste van H. De oorzaak ligt niet allen in de canonieke waardering van G., ook in de poging om de Urtext van H. vast te stellen met behulp van G. en S." #293.
Er differenziert die verschiedenen Priestertraditionen, in die Sirach den Hohepriester Simon stellt, und die Bezüge, die diesen Höhepunkt des Väterlobes prägen. Von besonderem Interesse ist seine Diskussion der Darstellung des Simon bei Ben Sira im Unterschied zur späteren des Josephus.]


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